Kurzporträt unserer Gemeinde
Vor 42 Jahren
bezog unsere Evangelisch-methodistische Gemeinde ihr Haus im
Westeviertel der Stadt Jena. Eine große Freude war das, denn die
Gemeinde musste bis dahin in einem gemieteten Saal ihr
Gemeindeleben gestalten. Nun konnte endlich ein lang ersehntes
eigenes Zuhause bezogen werden. Darum packten alle mit an, um
das um 1910 errichtete Wohngebäude, für die Gemeinde aus- und
umzubauen.
Dabei erhielt das Haus ein auffälliges
rundes Glasfenster. Rote, blaue, gelbe, grüne und farblose
Bruchstücke aus Glas bilden, trotz ihrer unterschiedlichen,
zufälligen Formen ein großes Rund. Darauf liegt, von Innen und
auch auf der Fassade des Hauses, ein Kreuz. Beides versteht die
Gemeinde als ein Sinnbild für sich. Aus unterschiedlichen
Menschen, die sich mit ihren Erfahrung und Begabungen
einbringen, ebenso wie mit ihren Fragen und ihrer Not, wird doch
eine runde Sache. Dies geschieht, weil das Kreuz, der Glaube an
Jesus Christus, die gemeinsame Orientierung für alle ist. So
wird die menschliche Gemeinschaft für Gottes Licht durchlässig.
Die evangelisch-methodistische
Gemeinde hat ihr Zuhause bei der Einweihung 1973 mit Bedacht
„John-Wesley-Haus“ genannt. Der englische Dozent und Pfarrer
John Wesley war die prägendste Person der Erweckungsbewegung,
die im 18. Jahrhundert zunächst als Methodisten beschimpft, dann
doch weltweit ihre Wirkung entfaltete und so zu einer ganzen
Kirchenfamilie wurde. An die Ursprünge dieser Erweckungsbewegung
knüpft die Gemeinde auch heute an. Lebendiger Glaube und
Vernunft, familiäre Geborgenheit und Engagement in der
Gesellschaft, eigene, lebendige Tradition und ökumenische
Verbundenheit sind die Koordinaten des Gemeindelebens, dessen
Mitte die persönliche Beziehung zu Jesus Christus ist.
Zur Gemeinde gehören heute ca. 100
Mitglieder, Angehörige und Freunde. Aus verschiedenen
Stadtteilen Jenas und aus Weimar kommen wir am Sonntag zu
Gottesdienst und Kindergottesdienst zusammen. Fast immer bietet
das anschließende Kirchen-Café Raum für Austausch und Begegnung.
Wöchentlich findet ein offener Kindertreff statt. Der Chor
bereichert das gottesdienstliche Leben. Drei Hauskreise und der
Frauen- und Seniorenkreis sind regelmäßige Gelegenheiten, den
Glauben in Gemeinschaft zu leben und zu stärken.
Kommen und Gehen vor allem junger
Leute ist typisch für eine Universitätsstadt wie Jena. Unserer
Gemeinde tut diese Bewegung gut. Neue Impulse und Ideen werden
eingebracht und der Blick nach Außen geweitet.
Denen, die Kommen, wollen wir Heimat
werden, die sie mitgestalten können, um ihren Glauben zu leben.
Denen, die gehen, wollen wir gute Wegbegleiter gewesen sein, die
Mut und Kraft für Neues erwachsen lassen. Denen, die bleiben
sind wir verbindliche Gemeinschaft, die aus der Gnade Gottes
erwächst.
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